Vom weissen Glück auf Kufen
13. Februar 2018 – Franziska Richard
Trotz Traumverhältnissen: Lange dauert das Schlittelvergnügen dieses Jahr nicht mehr. Auf der Tschentenalp noch bis 2. April, auf der Elsigenalp bis 8. April. Drum nichts wie los!
Schlitteln hatte schon immer einen hohen Spassfaktor, wie ein Blick in die jahrtausendealte Geschichte zeigt. Und vielleicht waren es gar die Tiere, die die Menschen zum Schlitteln inspirierten. Fischotter gleiten zum Beispiel auf ihren Bäuchen verschneite Hänge herunter. Das spart Energie und macht ihnen Spass – ähnlich wie den Oberländer Landwirten, die mit ihren heubeladenen Hornschlitten ins Tal hinunterdonnern.
Vor der Abfahrt noch ein Fondue geniessen ‒ oder danach.
Natürlich schlitteln auch Feriengäste gerne; und auf diese Klientel hat sich Adelboden und seine Region mit attraktiven Schlittelrouten eingestellt. Vor der Abfahrt noch ein Fondue geniessen und den Moment abwarten, bis der Vollmond hell leuchtet. Doch auch tagsüber sind Schlittelfahrten ein Genuss. Oftmals führen sie in unberührte Schneelandschaften abseits des Trubels. Schlitteln ist gesellig und tut auch der Seele gut. Wie in der ganzen Schweiz wird auch im Kander- und Engstligtal immer mehr geschlittelt. Wir haben die schönsten Schlittelberge der Region, alle bequem mit einer Bahn erreichbar, erkundet.
Schlittelpark Tschentenalp
Die Talstation der Tschentenbahn ist nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt. Und in lediglich 7 Minuten bringt die Gondelbahn den Wintersportler auf den Berg. Bei optimalen Verhältnissen sind gleich sechs verschiedene Schlittelbahnen offen, eine leichte (2,2 km) und mittlere (2 km) führen nach Möser, temporeich geht es auf der schwarzen früheren Weltcup-Piste (1,8 km) den Berg hinunter. Abwechslungsreich und romantisch dann der längste Schlittelweg (4,3 km) via Bütschegge in den Aussernschwand. Hier fordert das Vergnügen im unteren Teil einen kurzen Fussmarsch.
Im Schlittelpark der TschentenAlp gibt es nicht nur Routen für jedes Können; das sportliche Potenzial lässt sich auch mit der Wahl der Geräte ausloten. Will heissen: Man experimentiert mit vier unterschiedlichen mietbaren Geräten und weiss am Ende des Tages, welcher Schlitteltyp man ist.
Neben dem Holzschlitten gibt es das Airboard, den Skibock und «Skigibel» und auch den Snooc. «Überall zusammen rauf – und immer wieder anders runter», heisst das Credo auf dem Berg der Aussichten.
Täglich bis 2. April. Die Fahrten sind im Skipass inbegriffen. Ohne diesen: Tageskarte: CHF 41.‒ / CHF 26.‒ für Kinder / CHF 88.‒ für die ganze Familie ( 2 Erw. + max. 4 Kinder) Tagesmiete von 4 Geräten: CHF 15.‒ / 8.‒ für Kinder | tschentenalp.ch
Schlittelweg Elsigenalp
«Vaut le détour», würde Michelin sagen. Etwas Weg ist in der Tat in Angriff zu nehmen, die Belohnung bleibt jedoch nicht aus. Zuerst also für gut 15 Minuten ins Auto sitzen und nach Elsigbach (Richtung Frutigen, Abzweigung Achseten) fahren; ein öffentlicher Bus wird lediglich von Frutigen aus betrieben. Von dort geht’s mit der Luftseilbahn auf die Elsigenalp. Das kleine, familiäre Ski- und Wandergebiet ist für viele eine Entdeckung – so auch der 3,5 Kilometer lange Schlittelweg: rasant genug, um schön Tempo zu kriegen, und doch nicht halsbrecherisch. Mit einigen Kurven führt er durch romantische Waldpartien und über weite Wiesen zur Talstation der Bahn, wo auch Ihr Auto steht. Der schneesichere, da beschneite Schlittelweg ist täglich bis 16.15 Uhr für Schlittler reserviert.
Täglich bis 8. April. Die Fahrten sind im Ski- und Wanderpass inbegriffen. Ohne diesen: Tageskarte: CHF 37.‒ / CHF 20.‒ für Kinder | Schlittelmiete CHF 15.‒ | elsigen-metsch.ch